Die steigenden Energiekosten belasten Haushalte und Unternehmen zunehmend. Eine professionelle Energieberatung ist der Schlüssel, um langfristig Kosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Viele Eigentümer unterschätzen das Einsparpotenzial, das in ihren Gebäuden steckt – oft lassen sich mit gezielten Maßnahmen die Energiekosten um 30 bis 50 Prozent reduzieren. Dieser umfassende Ratgeber zeigt dir, wie eine Energieberatung abläuft, welche Vorteile sie bietet und wie du die richtigen Maßnahmen für dein Zuhause findest.
Was ist eine Energieberatung und warum ist sie wichtig?
Eine Energieberatung ist eine systematische Analyse deines Gebäudes durch qualifizierte Experten. Dabei werden alle energetisch relevanten Bereiche untersucht: von der Gebäudehülle über die Heizungsanlage bis hin zur Warmwasserbereitung und Beleuchtung. Das Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und konkrete Verbesserungsvorschläge zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlich als auch technisch sinnvoll sind.
Die Bedeutung einer professionellen Beratung wird häufig unterschätzt. Viele Hausbesitzer investieren in Einzelmaßnahmen, ohne das Gesamtsystem zu betrachten – das führt oft zu suboptimalen Ergebnissen. Ein zertifizierter Energieberater betrachtet dein Gebäude ganzheitlich und entwickelt eine aufeinander abgestimmte Sanierungsstrategie. Besonders beim Hausbau oder bei umfassenden Renovierungsarbeiten ist eine Energieberatung unverzichtbar, um spätere kostspielige Nachbesserungen zu vermeiden.
Die verschiedenen Arten der Energieberatung
Je nach Bedarf und Gebäudetyp gibt es unterschiedliche Beratungsformate. Die Basis-Energieberatung eignet sich für einen ersten Überblick und kostet meist zwischen 400 und 600 Euro. Hierbei erhältst du grundlegende Informationen zu Einsparmöglichkeiten und Förderprogrammen. Die Vor-Ort-Beratung ist deutlich umfassender: Der Energieberater analysiert dein Gebäude detailliert, erstellt ein Energiegutachten und entwickelt einen individuellen Sanierungsfahrplan. Diese Beratung kostet zwischen 800 und 1.500 Euro, wird aber durch die Energieberatung Förderung mit bis zu 80 Prozent bezuschusst.
Für Bauherren gibt es außerdem die Baubegleitende Energieberatung, die bereits in der Planungsphase ansetzt. Diese ist besonders empfehlenswert, wenn du ein neues Haus baust oder eine umfassende Sanierung planst. Der Berater prüft alle Planungsunterlagen, überwacht die Ausführung der Arbeiten und stellt sicher, dass die energetischen Standards eingehalten werden. Bei einem Fertighaus oder Massivhaus kann diese Begleitung entscheidend sein, um von Anfang an optimale Energiewerte zu erreichen.
Der typische Ablauf einer professionellen Energieberatung
Eine gründliche Energieberatung folgt einem strukturierten Prozess. Zunächst erfolgt ein Vorgespräch, bei dem du deine Ziele und Wünsche schilderst. Der Berater erfragt wichtige Daten wie Baujahr, bisherige Sanierungen, Heizkosten und eventuelle Problemzonen. Im nächsten Schritt findet die Vor-Ort-Begehung statt. Dabei untersucht der Experte systematisch alle Bereiche: Außenwände, Dach, Fenster, Keller, Heizungsanlage und Lüftungssystem.
Moderne Energieberater nutzen hierfür spezielle Messgeräte wie Wärmebildkameras, die Wärmebrücken und Leckagen sichtbar machen. Auch der Blower-Door-Test kommt häufig zum Einsatz – er misst die Luftdichtheit des Gebäudes und deckt unkontrollierte Luftströme auf. Nach der Begehung wertet der Berater alle gesammelten Daten aus und erstellt einen detaillierten Bericht. Dieser enthält eine Bestandsaufnahme, eine Bewertung des energetischen Zustands sowie konkrete Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen.
Welche konkreten Vorteile bringt dir eine Energieberatung?
Der offensichtlichste Vorteil einer Energieberatung ist die deutliche Reduzierung der Energiekosten. Je nach Zustand des Gebäudes und umgesetzten Maßnahmen sind Einsparungen von 30 bis 60 Prozent realistisch. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit jährlichen Heizkosten von 2.500 Euro bedeutet das eine Ersparnis von 750 bis 1.500 Euro pro Jahr. Diese Einsparungen summieren sich über die Jahre zu beachtlichen Beträgen, die die Investition in die Beratung und Sanierung mehr als rechtfertigen.
Darüber hinaus steigert eine energetische Sanierung den Wert deiner Immobilie erheblich. In Zeiten steigender Energiepreise und verschärfter gesetzlicher Anforderungen werden energieeffiziente Häuser immer gefragter. Ein guter Energieausweis mit niedrigem Verbrauch kann den Verkaufspreis um 10 bis 20 Prozent erhöhen. Auch bei der Vermietung hast du Vorteile: Moderne, energieeffiziente Wohnungen erzielen höhere Mieten und sind schneller vermietet.

Verbesserung des Wohnkomforts durch gezielte Maßnahmen
Neben den finanziellen Aspekten verbessert eine energetische Sanierung auch den Wohnkomfort deutlich. Gut gedämmte Außenwände sorgen für gleichmäßigere Temperaturen in allen Räumen und verhindern kalte Wandoberflächen, an denen sich Feuchtigkeit niederschlagen könnte. Moderne Fenster reduzieren nicht nur Wärmeverluste, sondern verbessern auch den Schallschutz – ein wichtiger Faktor in lärmbelasteten Wohngebieten. Eine neue Heizungsanlage arbeitet nicht nur effizienter, sondern auch leiser und zuverlässiger als alte Systeme.
Die Luftqualität in den Wohnräumen profitiert ebenfalls von den Maßnahmen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt für kontinuierlichen Luftaustausch, ohne dass du ständig lüften musst. Das verhindert Schimmelbildung und schafft ein gesundes Raumklima. Gerade für Allergiker und Familien mit Kindern ist das ein enormer Gewinn an Lebensqualität. Auch sommerlicher Wärmeschutz wird bei der Energieberatung berücksichtigt – eine gute Dämmung hält im Winter die Wärme drinnen und im Sommer draußen.
Staatliche Förderung und finanzielle Unterstützung nutzen
Ein oft unterschätzter Vorteil der professionellen Energieberatung ist der Zugang zu umfangreichen Förderprogrammen. Ohne fachkundige Beratung ist es kaum möglich, den Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu behalten. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Zuschüsse von bis zu 20 Prozent für energetische Sanierungsmaßnahmen. Bei besonders ambitionierten Projekten, die den Effizienzhaus-Standard erreichen, sind sogar Förderungen bis zu 45 Prozent möglich.
Ein zertifizierter Energieberater kennt alle relevanten Programme und ihre Anforderungen. Er unterstützt dich bei der Antragstellung und stellt sicher, dass alle Förderbedingungen erfüllt werden. Das ist entscheidend, denn Förderanträge müssen vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden – ein nachträglicher Antrag ist nicht möglich. Die Kosten für die Energieberatung selbst werden ebenfalls gefördert: Bei Ein- und Zweifamilienhäusern übernimmt der Staat bis zu 80 Prozent der Beratungskosten, maximal 1.300 Euro. Damit kostet dich eine umfassende Vor-Ort-Beratung oft nur 300 bis 400 Euro aus eigener Tasche.
Die wichtigsten Bereiche einer umfassenden Energieberatung
Eine professionelle Energieberatung betrachtet dein Gebäude als Gesamtsystem und untersucht systematisch alle relevanten Komponenten. Dabei stehen vier Hauptbereiche im Fokus: die Gebäudehülle, die Heizungsanlage, die Warmwasserbereitung und der Stromverbrauch. Jeder dieser Bereiche bietet erhebliche Einsparpotenziale, die oft nur im Zusammenspiel ihre volle Wirkung entfalten. Ein ganzheitlicher Ansatz ist deshalb deutlich effektiver als isolierte Einzelmaßnahmen.
Gebäudehülle: Dämmung und Fenster optimieren
Die Gebäudehülle ist die erste Verteidigungslinie gegen Energieverluste. Über eine schlecht gedämmte Außenwand können bis zu 35 Prozent der Heizwärme verloren gehen, über ein ungedämmtes Dach sogar bis zu 30 Prozent. Eine fachgerechte Dämmung der Außenwände reduziert nicht nur den Energieverbrauch drastisch, sondern verhindert auch Wärmebrücken und Schimmelbildung. Die Investition in eine Außenwanddämmung liegt bei etwa 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter, amortisiert sich aber durch die Energieeinsparungen innerhalb von 15 bis 25 Jahren.
Das Dach ist ein weiterer kritischer Punkt. Bei einem ungedämmten Dach entweicht die warme Luft nach oben und verursacht unnötige Heizkosten. Eine Dachdämmung kostet zwischen 50 und 150 Euro pro Quadratmeter, je nach gewähltem System. Besonders effektiv ist die Aufsparrendämmung, die eine durchgehende Dämmschicht ohne Wärmebrücken ermöglicht. Bei älteren Häusern lohnt sich oft auch die Dämmung der obersten Geschossdecke – eine vergleichsweise günstige Maßnahme mit großer Wirkung. Die genauen Hausbau kosten hängen von vielen Faktoren ab, weshalb eine detaillierte Planung unerlässlich ist.
Fenster spielen ebenfalls eine zentrale Rolle im Energiekonzept. Alte Fenster mit Einfachverglasung haben einen U-Wert von etwa 5,0 W/(m²K) – moderne Dreifachverglasungen erreichen Werte unter 0,7 W/(m²K). Der Austausch alter Fenster gegen moderne Modelle reduziert die Wärmeverluste um bis zu 75 Prozent. Hochwertige Fenster kosten zwischen 400 und 800 Euro pro Quadratmeter inklusive Einbau, rentieren sich aber durch die Energieeinsparung und verbesserten Wohnkomfort. Wichtig ist die fachgerechte Montage mit luftdichtem Anschluss an die Wand – nur so wird das volle Einsparpotenzial realisiert.
Heizungsmodernisierung: Der größte Hebel für Einsparungen
Die Heizungsanlage ist in den meisten Haushalten der größte Energieverbraucher. Alte Heizkessel arbeiten oft mit Wirkungsgraden unter 70 Prozent – das bedeutet, dass 30 Prozent der eingesetzten Energie ungenutzt verloren gehen. Moderne Brennwertkessel erreichen Wirkungsgrade von über 95 Prozent und senken den Brennstoffverbrauch deutlich. Noch effizienter sind Wärmepumpen, die aus einer Kilowattstunde Strom drei bis vier Kilowattstunden Wärme erzeugen können.
Die Wahl des richtigen Heizsystems hängt von vielen Faktoren ab: Gebäudezustand, verfügbare Energiequellen, Budget und persönliche Präferenzen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eignet sich besonders für gut gedämmte Gebäude mit Flächenheizungen und kostet zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Erdwärmepumpen sind noch effizienter, aber auch teurer in der Anschaffung. Ein Heizungsbauer kann gemeinsam mit dem Energieberater die optimale Lösung für dein Gebäude ermitteln. Auch die Kombination verschiedener Systeme ist möglich – etwa eine Wärmepumpe mit Solarthermie zur Warmwasserbereitung.
Der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage ist eine oft unterschätzte Maßnahme mit großem Einsparpotenzial. Dabei werden alle Heizkörper so eingestellt, dass sie genau die benötigte Wärmemenge erhalten. Ohne hydraulischen Abgleich werden einige Räume überheizt, während andere nicht warm werden. Die Maßnahme kostet nur 400 bis 800 Euro, spart aber 5 bis 15 Prozent Heizenergie. Zusätzlich sollten Heizungsrohre in unbeheizten Bereichen gedämmt werden – das verhindert unnötige Wärmeverluste auf dem Weg zu den Heizkörpern.

Warmwasser und Strom: Versteckte Einsparpotenziale
Die Warmwasserbereitung verursacht etwa 12 bis 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Haushalt. Alte Durchlauferhitzer und ungedämmte Warmwasserspeicher sind echte Energiefresser. Moderne, hocheffiziente Durchlauferhitzer arbeiten bedarfsgerecht und vermeiden Bereitschaftsverluste. Noch besser ist die zentrale Warmwasserbereitung über die Heizungsanlage, besonders in Kombination mit Solarthermie. Eine Solarthermieanlage kann im Sommer den gesamten Warmwasserbedarf decken und die Heizung komplett entlasten.
Beim Stromverbrauch gibt es ebenfalls erhebliche Einsparpotenziale. Alte Heizungspumpen verbrauchen oft 500 bis 800 Kilowattstunden pro Jahr – moderne Hocheffizienzpumpen kommen mit weniger als 100 Kilowattstunden aus. Der Austausch kostet etwa 300 bis 400 Euro und amortisiert sich innerhalb von drei bis fünf Jahren. Auch die Beleuchtung bietet Sparpotenzial: LED-Lampen verbrauchen 80 bis 90 Prozent weniger Strom als alte Glühbirnen und haben eine wesentlich längere Lebensdauer. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert eigenen Strom und reduziert die Stromkosten um bis zu 60 Prozent.
Den richtigen Energieberater finden: Qualifikationen und Zertifizierungen
Nicht jeder, der sich Energieberater nennt, verfügt über die notwendigen Qualifikationen. Für die staatliche Förderung ist zwingend ein Berater erforderlich, der in der Expertenliste der dena (Deutsche Energie-Agentur) oder beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) geführt wird. Diese Experten haben eine anerkannte Ausbildung absolviert und nachgewiesen, dass sie über das erforderliche Fachwissen verfügen. Nur ihre Beratungsleistungen werden gefördert und berechtigen zur Beantragung von Sanierungsförderungen.
Bei der Auswahl solltest du auf mehrere Kriterien achten. Ein guter Energieberater verfügt über mehrjährige praktische Erfahrung, idealerweise mit Gebäuden ähnlich deinem. Er sollte unabhängig sein und keine eigenen wirtschaftlichen Interessen an bestimmten Produkten oder Handwerksbetrieben haben. Frage nach Referenzen und schaue dir wenn möglich bereits realisierte Projekte an. Ein seriöser Berater nimmt sich Zeit für ein ausführliches Vorgespräch und erklärt seine Vorgehensweise transparent. Die Chemie muss stimmen, denn ihr werdet eng zusammenarbeiten.
Kosten und Wirtschaftlichkeit der Energieberatung
Die Investition in eine professionelle Energieberatung rechnet sich praktisch immer. Eine Basis-Beratung kostet etwa 400 bis 600 Euro und liefert bereits wertvolle Hinweise. Die umfassendere Vor-Ort-Beratung mit detailliertem Sanierungsfahrplan schlägt mit 800 bis 1.500 Euro zu Buche, wird aber zu 80 Prozent gefördert. Dein Eigenanteil liegt also bei 160 bis 300 Euro – ein überschaubarer Betrag für eine fundierte Grundlage zur Entscheidungsfindung. Die Beratung zeigt dir nicht nur, welche Maßnahmen technisch sinnvoll sind, sondern auch, in welcher Reihenfolge du sie am besten umsetzt.
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt verschiedene Faktoren: Investitionskosten, Energieeinsparung, Fördermittel, Zinsen und die Lebensdauer der Maßnahmen. Ein guter Energieberater erstellt für jede empfohlene Maßnahme eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung. Dabei zeigt sich oft, dass sich einige Maßnahmen schnell amortisieren, während andere eher langfristig wirken. Wichtig ist die Betrachtung des Gesamtkonzepts: Manche Maßnahmen entfalten ihre volle Wirkung erst im Zusammenspiel mit anderen. Bei einem umfassenden Sanierungsprojekt solltest du auch die Baufinanzierung sorgfältig planen.
Schritt für Schritt zur erfolgreichen energetischen Sanierung
Nach der Energieberatung hast du einen detaillierten Sanierungsfahrplan in der Hand. Jetzt geht es an die praktische Umsetzung. Dabei ist die richtige Reihenfolge der Maßnahmen entscheidend für den Erfolg. Grundsätzlich gilt: Erst die Gebäudehülle optimieren, dann die Anlagentechnik erneuern. Wenn du zuerst eine neue Heizung einbaust und danach dämmst, ist die Heizung überdimensioniert und arbeitet ineffizient. Außerdem verschenkst du Fördermittel, die an bestimmte Standards gekoppelt sind.
Die Dämmung der Gebäudehülle steht also am Anfang. Beginne mit dem Dach oder der obersten Geschossdecke – hier sind die Wärmeverluste am größten und die Maßnahmen relativ günstig. Danach folgen die Außenwände und schließlich die Kellerdecke. Der Fensteraustausch sollte zeitlich mit der Dämmung koordiniert werden, da beide Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein müssen. Nach Abschluss der Hüllensanierung kannst du die Heizungsanlage erneuern. Jetzt weißt du genau, wie viel Heizleistung benötigt wird, und kannst die Anlage optimal dimensionieren.
Fördermittel beantragen: Der Weg zum Zuschuss
Die Beantragung von Fördermitteln ist ein wichtiger Schritt, der unbedingt vor Beginn der Maßnahmen erfolgen muss. Für energetische Sanierungen ist in den meisten Fällen die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) relevant. Sie umfasst drei Programme: BEG Wohngebäude für Komplettsanierungen, BEG Einzelmaßnahmen für einzelne Verbesserungen und BEG Nichtwohngebäude für Gewerbeimmobilien. Die Anträge werden online über das BAFA-Portal oder die KfW-Bank gestellt, je nach Förderprogramm.
Dein Energieberater unterstützt dich bei der Antragstellung und erstellt die erforderliche Bestätigung zum Antrag (BzA). Dieses Dokument bescheinigt, dass die geplanten Maßnahmen die technischen Mindestanforderungen erfüllen. Nach Abschluss der Arbeiten prüft der Energieberater die ordnungsgemäße Ausführung und erstellt die Bestätigung nach Durchführung (BnD). Erst dann wird die Förderung ausgezahlt. Beachte, dass zwischen Antragstellung und Beginn der Maßnahmen eine Wartezeit liegt – plane also ausreichend Zeit ein. Bei einem Neubau oder umfassenden Anbau am haus gelten besondere Regelungen.
Die richtige Handwerkerauswahl: Qualität sicherstellen
Die beste Planung nützt nichts, wenn die Ausführung mangelhaft ist. Die Auswahl qualifizierter Handwerksbetriebe ist deshalb entscheidend für den Erfolg deiner Sanierung. Hole mehrere Angebote ein und vergleiche sie nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Leistungsumfang, verwendeten Materialien und Referenzen. Ein seriöses Bauunternehmen nennt dir Referenzobjekte und lässt dich mit früheren Kunden sprechen. Achte darauf, dass die Betriebe Erfahrung mit energetischen Sanierungen haben – das ist ein spezielles Fachgebiet.
Die Zusammenarbeit zwischen Energieberater und Handwerkern ist wichtig für ein optimales Ergebnis. Idealerweise begleitet der Energieberater die Baumaßnahmen und kontrolliert die fachgerechte Ausführung. Das ist besonders bei komplexen Details wie Anschlüssen und Übergängen wichtig, wo häufig Fehler passieren. Eine gute Baubegleitung kostet zwar zusätzlich etwa 2.000 bis 5.000 Euro, wird aber ebenfalls gefördert und verhindert teure Baumängel. Bei der Beauftragung solltest du auch die 13b UStG Bauleistungen berücksichtigen.

Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle nach der Sanierung
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist die Erfolgskontrolle wichtig. Ein Blower-Door-Test prüft die Luftdichtheit des Gebäudes und deckt eventuelle Leckagen auf. Die Thermografie zeigt, ob die Dämmung überall richtig sitzt und keine Wärmebrücken bestehen. Auch die Heizungsanlage sollte nach der Inbetriebnahme optimiert und einreguliert werden. Diese Qualitätssicherungsmaßnahmen kosten zwar zusätzlich, verhindern aber kostspielige Nachbesserungen und stellen sicher, dass du die geplanten Energieeinsparungen auch tatsächlich realisierst.
Dokumentiere die durchgeführten Maßnahmen sorgfältig. Das ist nicht nur für die Förderabrechnung wichtig, sondern auch für spätere Instandhaltungen und bei einem eventuellen Verkauf der Immobilie. Ein energetisch saniertes Gebäude mit lückenloser Dokumentation erzielt deutlich höhere Verkaufspreise. Erstelle einen Ordner mit allen Rechnungen, Prüfberichten, Garantieunterlagen und dem Energieausweis. Diese Unterlagen belegen die Qualität der Sanierung und sind bares Geld wert.
Langfristige Planung: Der individuelle Sanierungsfahrplan
Nicht jeder kann oder möchte seine Immobilie auf einen Schlag komplett sanieren. Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) berücksichtigt deine finanzielle Situation und plant die Maßnahmen über mehrere Jahre. Das Besondere: Auch wenn du die Arbeiten schrittweise durchführst, erhältst du einen Förderbonus von zusätzlichen 5 Prozent, wenn du dich an den iSFP hältst. Der Fahrplan wird von deinem Energieberater erstellt und zeigt dir einen strukturierten Weg zur energetischen Optimierung deines Gebäudes.
Ein typischer Sanierungsfahrplan umfasst einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Er berücksichtigt nicht nur die energetischen Aspekte, sondern auch anstehende Instandhaltungsmaßnahmen. Wenn ohnehin eine neue Fassade fällig ist, solltest du gleichzeitig dämmen. Muss die Heizung erneuert werden, ist der richtige Zeitpunkt für den Umstieg auf erneuerbare Energien. Diese Koppelung von Sanierung und Instandhaltung spart Kosten und vermeidet doppelte Aufwände. Der iSFP gibt dir Planungssicherheit und zeigt dir Jahr für Jahr, welche Maßnahmen anstehen.
Besondere Herausforderungen bei Altbauten und Denkmälern
Bei denkmalgeschützten Gebäuden und historischen Altbauten gelten besondere Regelungen. Hier ist nicht jede Maßnahme möglich oder erlaubt. Die Außenfassade muss oft erhalten bleiben, sodass eine Außendämmung ausscheidet. In solchen Fällen kommt eine Innendämmung infrage, die allerdings fachlich anspruchsvoll ist und Risiken birgt. Ein auf Denkmalsanierung spezialisierter Energieberater kennt die Möglichkeiten und Grenzen und entwickelt Lösungen, die sowohl den Denkmalschutz respektieren als auch deutliche Energieeinsparungen ermöglichen.
Für denkmalgeschützte Gebäude gibt es spezielle Förderprogramme, die die besonderen Herausforderungen berücksichtigen. Die Anforderungen an die energetische Qualität sind hier geringer, die Fördersätze teilweise höher. Auch historische Fenster können oft erhalten und durch Vorsatzscheiben oder Kastenfenster verbessert werden. Bei einem Massivhaus bauen sind solche Einschränkungen natürlich nicht gegeben, doch auch hier ist eine Energieberatung von Anfang an sinnvoll.
Fazit: Energieberatung als Investition in die Zukunft
Eine professionelle Energieberatung ist weit mehr als eine Pflichtübung für Fördermittel. Sie ist eine Investition, die sich mehrfach auszahlt: durch niedrigere Energiekosten, höheren Wohnkomfort, gesteigerten Immobilienwert und nicht zuletzt durch den Beitrag zum Klimaschutz. Die überschaubaren Kosten für die Beratung stehen in keinem Verhältnis zu den Einsparungen, die sich über die Jahre ergeben. Zudem vermeidest du teure Fehlentscheidungen und nutzt Fördermittel optimal aus.
Beginne mit einer ersten Beratung und verschaffe dir einen Überblick über den Zustand deines Gebäudes. Lass dir die Einsparpotenziale aufzeigen und entwickle gemeinsam mit dem Berater einen realistischen Plan. Auch wenn du nicht alle Maßnahmen sofort umsetzen kannst – jeder Schritt in Richtung Energieeffizienz lohnt sich. Die staatlichen Förderprogramme sind aktuell sehr attraktiv und machen viele Maßnahmen deutlich erschwinglicher. Warte nicht zu lange, denn die Anforderungen an Gebäude werden in Zukunft weiter steigen. Mit einer Energieberatung bist du auf der sicheren Seite und gehst den Weg zu einem energieeffizienten Zuhause systematisch und fundiert an.