Du planst dein Traumhaus und möchtest dir einen ersten Überblick über die Raumaufteilung verschaffen? Dann bist du hier genau richtig! In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du, wie du einen Grundriss zeichnen kostenlos kannst – ganz ohne teure Software oder komplizierte CAD-Programme. Ob für den Neubau, den Umbau oder die Renovierung: Ein gut durchdachter Grundriss ist die Basis für jedes erfolgreiche Bauprojekt und hilft dir, Räume optimal zu nutzen, Fehler zu vermeiden und deine Wohnträume zu visualisieren.
Die Planung eines Hauses beginnt immer mit dem Grundriss. Er zeigt die Anordnung der Räume, die Lage von Türen und Fenstern sowie die Verkehrswege innerhalb des Gebäudes. Früher war das Zeichnen von Grundrissen eine Aufgabe für Architekten und Bauzeichner – heute kannst du dank digitaler Tools selbst zum Planer werden. Die guten Nachrichten: Viele dieser Programme sind kostenlos verfügbar und bieten dennoch professionelle Funktionen. Gerade in der Anfangsphase der Hausbau-Planung ist es sinnvoll, verschiedene Varianten auszuprobieren, bevor du dich für eine endgültige Lösung entscheidest.
Warum solltest du deinen Grundriss selbst zeichnen?
Bevor wir zu den konkreten Tools kommen, lass uns kurz klären, warum es überhaupt sinnvoll ist, selbst Hand anzulegen. Erstens sparst du Geld: Ein Architekt berechnet für jeden Planungsentwurf Honorar – wenn du mehrere Varianten durchspielen möchtest, kann das schnell ins Geld gehen. Zweitens gewinnst du ein besseres Verständnis für dein zukünftiges Zuhause. Indem du selbst planst, setzt du dich intensiv mit Raumgrößen, Proportionen und Funktionalität auseinander. Drittens bist du flexibler: Du kannst jederzeit Änderungen vornehmen, verschiedene Szenarien durchspielen und deine Familie in den Planungsprozess einbeziehen.
Natürlich ersetzt eine selbst erstellte Planung nicht die professionelle Arbeit eines Architekten oder Statikers – besonders wenn es um statische Berechnungen, Bauphysik oder die Einhaltung von Bauvorschriften geht. Aber als Grundlage für Gespräche mit Fachleuten, zur Orientierung oder für die erste Kosteneinschätzung ist ein selbst gezeichneter Grundriss Gold wert. Viele Bauträger und Architekten schätzen es sogar, wenn Bauherren mit konkreten Vorstellungen ins Gespräch kommen.
Die besten kostenlosen Tools zum Grundriss zeichnen
Wenn du einen Grundriss zeichnen kostenlos möchtest, hast du die Wahl zwischen verschiedenen Programmtypen: browserbasierte Online-Tools, Desktop-Software und mobile Apps. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Online-Tools sind besonders praktisch, weil du keine Installation benötigst und von überall auf deine Projekte zugreifen kannst. Desktop-Programme bieten oft mehr Funktionen und arbeiten auch offline. Mobile Apps ermöglichen es dir, direkt vor Ort Maße aufzunehmen und einzutragen.
RoomSketcher: Der Allrounder für Einsteiger
RoomSketcher ist ein beliebtes Online-Tool, das sich besonders für Einsteiger eignet. Die Bedienoberfläche ist intuitiv gestaltet, und du kannst innerhalb weniger Minuten deinen ersten Grundriss erstellen. In der kostenlosen Version stehen dir grundlegende Funktionen zur Verfügung: Du kannst Wände ziehen, Räume definieren, Türen und Fenster einsetzen sowie Möbel aus einer umfangreichen Bibliothek platzieren. Besonders praktisch ist die 3D-Ansicht, mit der du dir dein geplantes Zuhause dreidimensional anschauen kannst. Die kostenlose Version hat allerdings Einschränkungen bei der Anzahl der Projekte und beim Export der Pläne – für erste Planungsschritte reicht sie aber vollkommen aus.
Sweet Home 3D: Open Source und offline verfügbar
Wer lieber mit einer Desktop-Software arbeitet und Wert auf Unabhängigkeit legt, sollte sich Sweet Home 3D ansehen. Diese kostenlose Open-Source-Software läuft auf Windows, Mac und Linux und bietet überraschend viele Funktionen. Du kannst nicht nur 2D-Grundrisse erstellen, sondern deine Planung auch direkt in 3D betrachten. Die Software enthält eine große Möbelbibliothek, und du kannst eigene Objekte importieren. Ein weiterer Vorteil: Alle Funktionen sind dauerhaft kostenlos verfügbar, ohne versteckte Kosten oder Abonnements. Die Einarbeitung dauert zwar etwas länger als bei manchen Online-Tools, aber es gibt zahlreiche Tutorials im Internet.
Floorplanner: Professionelle Ergebnisse im Browser
Floorplanner ist ein weiteres browserbasiertes Tool, das professionelle Ergebnisse liefert. Die kostenlose Version erlaubt dir, einen Grundriss zu erstellen und verschiedene Ansichten zu generieren. Die Benutzeroberfläche ist modern und übersichtlich, und die Software führt dich Schritt für Schritt durch den Planungsprozess. Besonders hilfreich ist die automatische Berechnung von Raumflächen – so behältst du immer den Überblick über die Quadratmeterzahlen. Für erweiterte Funktionen wie hochauflösende Exporte oder unbegrenzte Projekte musst du allerdings auf die kostenpflichtige Version upgraden.

SketchUp Free: CAD-Software für Fortgeschrittene
SketchUp ist vielen aus dem professionellen Bereich bekannt. Die kostenlose Webversion „SketchUp Free“ bietet einen beeindruckenden Funktionsumfang, ist aber eher für Nutzer geeignet, die bereits etwas Erfahrung mit 3D-Software haben. Du arbeitest hier nicht primär mit einem klassischen 2D-Grundriss, sondern modellierst dein Haus direkt in 3D – der Grundriss entsteht quasi als Nebenprodukt. Das mag am Anfang kompliziert klingen, ermöglicht aber sehr realistische Visualisierungen. Gerade wenn du ein Fertighaus oder einen Massivhaus-Bau planst und verschiedene architektonische Details durchspielen möchtest, ist SketchUp eine hervorragende Wahl.
Grundriss zeichnen kostenlos: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Unabhängig davon, für welches Tool du dich entscheidest, folgt das Zeichnen eines Grundrisses immer einem ähnlichen Ablauf. Hier erfährst du, wie du systematisch vorgehst und worauf du achten solltest.
Schritt 1: Vorbereitung und Maßaufnahme
Bevor du mit dem digitalen Zeichnen beginnst, solltest du alle relevanten Informationen sammeln. Bei einem Neubau orientierst du dich an der Größe des Grundstücks und den Vorgaben des Bebauungsplans. Notiere dir die maximal zulässige Grundfläche und die erforderlichen Grenzabstände. Bei einem Umbau oder einer Renovierung misst du zunächst alle bestehenden Räume aus. Ein Laser-Entfernungsmesser erleichtert die Arbeit enorm und liefert präzise Werte. Notiere auch die Lage von tragenden Wänden, Versorgungsleitungen und vorhandenen Anschlüssen – diese Informationen sind später wichtig, wenn es um die Machbarkeit deiner Planung geht.
Schritt 2: Außenwände und Grundform festlegen
Starte mit den Außenwänden deines Hauses. In den meisten Tools ziehst du einfach Linien in der gewünschten Länge und Richtung. Achte auf die richtigen Wandstärken: Bei Außenwänden sind das typischerweise 36,5 cm bei einschaligem Mauerwerk oder bis zu 50 cm bei zweischaligem Mauerwerk mit Dämmung. Die genauen Werte hängen von der Bauweise ab – hier solltest du dich später mit einem Fachmann abstimmen. Für die erste Planung kannst du mit Standardwerten arbeiten. Wenn du einen Grundriss zeichnen kostenlos möchtest, bieten die meisten Programme voreingestellte Wandstärken an, die du einfach übernehmen kannst.
Schritt 3: Innenwände und Raumaufteilung
Nachdem die Außenkontur steht, geht es an die Raumaufteilung. Überlege dir genau, welche Räume du benötigst und wie sie zueinander angeordnet sein sollen. Innenwände sind in der Regel 11,5 cm bis 17,5 cm dick, je nachdem ob sie tragend sind oder nicht. Plane die Verkehrswege sinnvoll: Flure sollten mindestens 100 cm breit sein, besser 120 cm. Achte darauf, dass du nicht zu viel Fläche für Erschließung „verschwendest“ – jeder Quadratmeter Flur ist Wohnfläche, die woanders fehlt. Denke auch an die spätere Möblierung: Ein Schlafzimmer braucht Platz für ein Bett, Schränke und Bewegungsfläche.
Schritt 4: Türen und Fenster einsetzen
Jetzt werden Türen und Fenster platziert. Die meisten Programme bieten vorgefertigte Elemente in Standardgrößen an. Innentüren sind üblicherweise 80-90 cm breit, Eingangstüren etwa 100-110 cm. Bei der Anschlagsrichtung solltest du darauf achten, dass Türen in den Raum hinein öffnen und keine anderen Türen oder Möbel blockieren. Fenster platzierst du nach funktionalen und ästhetischen Gesichtspunkten: Wohnräume brauchen viel Licht, Schlafzimmer profitieren von einer guten Belüftungsmöglichkeit. Beachte auch die Himmelsrichtung – ein nach Süden ausgerichtetes Wohnzimmer ist heller, heizt sich im Sommer aber stärker auf.
Schritt 5: Details und Einrichtung
In diesem Schritt wird dein Grundriss lebendig. Platziere Sanitärobjekte im Bad, die Küchenzeile, Möbel und eventuell Elektrogeräte. Das hilft dir nicht nur bei der Visualisierung, sondern zeigt auch, ob die geplanten Raumgrößen realistisch sind. Eine Küche mit Kochinsel braucht nun mal mehr Platz als eine einfache Küchenzeile. Viele Tools, mit denen du einen Grundriss zeichnen kostenlos kannst, bieten umfangreiche Möbelbibliotheken mit maßstabsgetreuen Objekten. Nutze diese, um verschiedene Einrichtungsvarianten durchzuspielen.
Wichtige Planungsaspekte beim Grundriss zeichnen
Ein technisch korrekter Grundriss ist die eine Sache – eine durchdachte, funktionale Raumplanung die andere. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du beachten solltest.
Raumgrößen und Proportionen
Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgrößen für Wohnräume, aber Erfahrungswerte haben sich etabliert. Ein Schlafzimmer sollte mindestens 10-12 m² groß sein, besser 14-16 m². Das Wohnzimmer darf gerne 20-30 m² haben, abhängig von der Gesamtgröße des Hauses. Küchen kommen mit 8-10 m² aus, wenn sie separat sind – offene Wohnküchen sollten entsprechend größer sein. Bäder benötigen mindestens 4-5 m² für ein WC mit Dusche, ein Familienbad mit Wanne kommt besser mit 8-10 m² aus. Achte auch auf sinnvolle Proportionen: Ein 3 Meter breiter und 10 Meter langer Raum wirkt schlauchartig und ist schwer möblierbar.
Funktionale Zusammenhänge
Überlege dir, welche Räume logisch zusammengehören. Die Küche sollte nah am Essbereich liegen, idealerweise mit direktem Zugang. Das Badezimmer erreichst du am besten von den Schlafzimmern aus, ohne durch den Wohnbereich gehen zu müssen. Der Hauswirtschaftsraum liegt günstig nahe der Küche und dem Ausgang zum Garten. Bei einem mehrgeschossigen Haus planst du die „nassen“ Räume (Bad, WC, Küche) am besten übereinander – das spart Leitungswege und erleichtert die Installation. Wenn du die Hausbau Kosten im Griff behalten möchtest, ist eine kompakte, durchdachte Planung mit kurzen Leitungswegen ein wichtiger Faktor.
Barrierefreiheit und Zukunftssicherheit
Auch wenn du heute noch nicht daran denkst: Ein barrierefreier oder zumindest barrierearmer Grundriss macht langfristig Sinn. Plane breite Türen (mindestens 90 cm), verzichte auf unnötige Schwellen und sorge für ausreichend Bewegungsfläche in den Räumen. Ein ebenerdiger Hauseingang oder die Möglichkeit, später einen Aufzug nachzurüsten, erhöhen den Komfort und den Wiederverkaufswert. Überlege auch, ob du im Erdgeschoss Platz für ein zusätzliches Schlafzimmer und Bad einplanst – so bleibt das Haus auch im Alter nutzbar, wenn Treppen beschwerlich werden.

Energieeffizienz berücksichtigen
Die Grundrissplanung hat auch Einfluss auf die Energieeffizienz deines Hauses. Eine kompakte Bauform mit günstigem Verhältnis von Oberfläche zu Volumen reduziert Wärmeverluste. Große Fensterflächen nach Süden nutzen passive Solargewinne, während nach Norden kleinere Fenster genügen. Pufferräume wie Flure, Abstellräume oder Treppenhäuser an der Nordseite dienen als thermische Puffer. Eine professionelle Energieberatung Förderung kann dir helfen, diese Aspekte optimal umzusetzen und dabei noch Fördermittel zu sichern.
Häufige Fehler beim Grundriss zeichnen vermeiden
Selbst mit den besten Tools kann man bei der Grundrissplanung Fehler machen. Hier sind die häufigsten Stolpersteine und wie du sie umgehst.
Zu wenig Stauraum einplanen
Einer der häufigsten Fehler ist zu wenig Stauraum. In der Planungsphase konzentriert man sich auf die Haupträume und vergisst, dass Staubsauger, Werkzeug, Haushaltsgeräte, Fahrräder, Garderobe und vieles mehr untergebracht werden müssen. Plane bewusst Abstellräume, Hauswirtschaftsraum, Speisekammer und Einbauschränke ein. Als Faustregel gilt: Etwa 10-15% der Wohnfläche sollten für Stauraum vorgesehen sein. Ein gut organisierter Stauraum macht das Wohnen deutlich angenehmer und verhindert, dass Wohnräume zumüllen.
Ungünstige Proportionen und Verschnitt
Verwinkelte Grundrisse mit vielen Ecken und Nischen sehen auf dem Papier manchmal interessant aus, sind aber unpraktisch und teuer. Jeder Winkel bedeutet mehr Wandfläche, mehr Material, höhere Baukosten. Außerdem entstehen schwer nutzbare Restflächen. Halte den Grundriss möglichst einfach und kompakt. Rechteckige oder L-förmige Grundformen sind funktional und wirtschaftlich. Wenn du einen Grundriss zeichnen kostenlos möchtest und dabei experimentierfreudig bist, prüfe immer, ob deine kreativen Ideen auch praktikabel und finanzierbar sind.
Lichtplanung vernachlässigen
Ein weiterer Punkt ist die natürliche Belichtung. Räume mit nur einem kleinen Fenster wirken dunkel und ungemütlich. Achte darauf, dass jeder Aufenthaltsraum ausreichend Tageslicht bekommt. Die Fensterfläche sollte mindestens 10-12% der Raumgrundfläche betragen, besser mehr. Auch die Fensterposition ist wichtig: Ein Fenster in der Raummitte sorgt für gleichmäßigere Ausleuchtung als eines in der Ecke. Bei der späteren Ausführung hilft eine durchdachte Elektroplanung – wenn du dafür sorgen möchtest, dass die Baunebenkosten nicht explodieren, plane Elektro- und Sanitärinstallationen von Anfang an sorgfältig.
Verkehrswege nicht durchdacht
Flure und Durchgänge brauchen Platz. Ein zu enger Flur wirkt beengend und erschwert den Möbeltransport. Plane mindestens 100 cm Breite ein, bei stark frequentierten Bereichen eher 120-140 cm. Achte auch darauf, dass Türen nicht in Laufwege hinein öffnen und dass genug Platz zum Rangieren mit Möbeln bleibt. Die Treppe sollte günstig liegen und nicht mitten durch den Wohnbereich führen, wenn das vermeidbar ist. Bei der Planung eines offenen Wohnbereichs überlegst du, ob eine Durchgangssituation stört oder ob der Raum auch dann noch gemütlich ist, wenn ständig jemand durchläuft.
Vom digitalen Grundriss zur Bauplanung
Du hast nun einen oder mehrere Grundrissentwürfe erstellt – wie geht es weiter? Ein selbst gezeichneter Grundriss ist ein wichtiger erster Schritt, ersetzt aber nicht die professionelle Planung durch Architekten oder Bauingenieure.
Professionelle Überarbeitung einplanen
Dein Entwurf dient als Kommunikationsgrundlage für Gespräche mit Fachleuten. Ein Architekt kann deine Ideen aufgreifen, optimieren und in eine baureife Planung überführen. Dabei werden auch technische Aspekte berücksichtigt, die in den einfachen Planungstools nicht abgebildet werden: Statik, Bauphysik, Brandschutz, Schallschutz und die exakten Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Auch die Abstimmung mit dem örtlichen Bauamt hinsichtlich Baugenehmigung und Baurecht übernimmt in der Regel der Architekt.
Bauvorschriften und rechtliche Anforderungen
Nicht alles, was du planst, ist auch baulich zulässig. Der Bebauungsplan gibt vor, wie groß dein Haus sein darf, wo es auf dem Grundstück stehen muss und welche Dachform zulässig ist. Die Landesbauordnung regelt Abstandsflächen, Belichtung, Belüftung und vieles mehr. Manche Gemeinden haben zusätzliche Gestaltungssatzungen. Informiere dich frühzeitig beim Bauamt oder lass dich von einem Architekten beraten. Auch die Erschließung des Grundstücks muss gesichert sein – die Erschließungskosten und rechtlichen Fragen rund um Zufahrt, Wasser, Strom und Abwasser solltest du klären, bevor du konkrete Bauplanungen machst.
Kosten im Blick behalten
Die Grundrissplanung hat direkten Einfluss auf die Baukosten. Komplexe Formen, viele Vorsprünge, unterschiedliche Geschosshöhen und aufwendige Details treiben die Kosten nach oben. Eine einfache, kompakte Bauform ist günstiger. Nutze einen Baufinanzierung Rechner, um eine erste Kostenschätzung zu erhalten. Berücksichtige dabei nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch Grundstückspreis, Grunderwerbssteuer, Notarkosten Grundstückskauf, Erschließung und Baunebenkosten. Eine realistische Kalkulation schützt vor bösen Überraschungen.
Tipps für spezielle Haustypen
Je nach Haustyp gibt es beim Grundriss zeichnen kostenlos unterschiedliche Besonderheiten zu beachten.
Grundriss für Einfamilienhaus
Das klassische Einfamilienhaus bietet die meisten Gestaltungsmöglichkeiten. Überlege dir, ob du ein- oder zweigeschossig bauen möchtest. Eingeschossige Häuser sind barrierefrei und später im Alter praktisch, benötigen aber mehr Grundfläche. Zweigeschossige Häuser sind flächeneffizienter, erfordern aber eine Treppe. Häufig wird das Erdgeschoss für Wohnen und Gemeinschaftsräume genutzt (Wohnzimmer, Küche, Esszimmer, Gäste-WC), während im Obergeschoss die privaten Räume (Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad) liegen. Ein durchdachter Grundriss Haus berücksichtigt auch spätere Veränderungen – Kinder ziehen aus, ein Homeoffice wird gebraucht.
Grundriss für Bungalow
Der Bungalow liegt voll im Trend, besonders bei Menschen, die langfristig planen. Alle Räume befinden sich auf einer Ebene – perfekt für barrierefreies Wohnen. Die Herausforderung: Du benötigst ein entsprechend großes Grundstück, da die gesamte Wohnfläche ebenerdig untergebracht werden muss. Ein guter Bungalow-Grundriss zeichnet sich durch kurze Wege und eine zentrale Erschließung aus. Häufig findet man eine Zonierung: Wohnbereich auf einer Seite, Schlafbereich auf der anderen, dazwischen Flur und Hausanschlussraum. Wenn du einen Bungalow planst, sind die speziellen Anforderungen an Dach und Grundfläche zu beachten.

Grundriss für Doppelhaushälfte oder Reihenhaus
Bei Doppelhaushälften und Reihenhäusern gibt es Besonderheiten durch die gemeinsame Wand mit den Nachbarn. Die gemeinsame Wand sollte möglichst Nebenräume trennen (Abstellraum an Abstellraum, Treppe an Treppe), um Schallübertragung zu minimieren. Die Belichtung erfolgt nur über drei Seiten (bei der Doppelhaushälfte) oder nur zwei Seiten (beim Reihenhaus), was die Grundrissgestaltung beeinflusst. Offene Grundrisse mit Wohn-Ess-Küche und bodentiefe Fenster helfen, die Räume hell und großzügig wirken zu lassen. Achte besonders auf Schallschutz und plane die gemeinsame Wand sorgfältig – hier lohnt sich die Beratung durch einen Fachmann.
Grundriss für Mehrfamilienhaus
Planst du ein Mehrfamilienhaus, wird es komplexer. Jede Wohneinheit braucht einen funktionalen Grundriss, zusätzlich müssen Erschließung, Treppenhaus, eventuell Aufzug und Gemeinschaftsflächen eingeplant werden. Überlege dir, welche Wohnungsgrößen du realisieren möchtest und wie du sie am effizientesten anordnest. Auch die Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz und Barrierefreiheit sind bei Mehrfamilienhäusern deutlich strenger. Hier ist professionelle Planung unerlässlich – dein selbst gezeichneter Grundriss dient eher der ersten Orientierung und Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Weiterführende Planungsschritte
Nachdem du deinen Grundriss erstellt hast, kommen weitere Planungsaufgaben auf dich zu.
Außenanlagen und Garten
Der Grundriss endet nicht an der Haustür. Überlege dir, wie du das Grundstück nutzen möchtest: Wo liegt die Terrasse? Brauchst du einen Carport oder eine Garage? Wie verlaufen die Zufahrt und Wege? Gibt es genug Platz für Mülltonnen, Fahrräder und Gartengeräte? Ein durchdachter Außenbereich erhöht die Wohnqualität enorm. Wenn du Lust hast, deinen Garten selbst zu planen, helfen dir Gartenplaner kostenlos-Tools weiter – viele davon funktionieren ähnlich wie die Programme zum Grundriss zeichnen.
Haustechnik mitdenken
Bereits in der Grundrissplanung solltest du die Haustechnik berücksichtigen. Wo steht die Heizung? Wo verlaufen Versorgungsleitungen? Ist Platz für eine kontrollierte Wohnraumbelüftung? Planst du Photovoltaik oder Solarthermie? Moderne Häuser haben einen hohen technischen Standard, und die Technik braucht Raum. Ein Hausanschlussraum und ein Hauswirtschaftsraum mit Anschlüssen für Waschmaschine und Trockner gehören zur Grundausstattung. Wenn du von Anfang an smart planst, kannst du später Kosten sparen und hast mehr Flexibilität bei der Umsetzung.
Varianten durchspielen
Einer der großen Vorteile, wenn du einen Grundriss zeichnen kostenlos möchtest, ist die Möglichkeit, verschiedene Varianten auszuprobieren. Erstelle nicht nur einen Entwurf, sondern mehrere. Spiele unterschiedliche Raumaufteilungen durch, verschiebe Wände, probiere verschiedene Positionierungen von Küche und Bad. Zeige die Entwürfe Familie und Freunden, hole dir Feedback. Oft erkennt man erst beim zweiten oder dritten Entwurf, welche Lösung wirklich optimal ist. Die investierte Zeit lohnt sich – ein guter Grundriss ist die Basis für Jahrzehnte Wohnzufriedenheit.
Fazit: Dein Traumhaus beginnt mit dem richtigen Grundriss
Einen Grundriss zeichnen kostenlos ist heute dank zahlreicher digitaler Tools einfacher denn je. Du brauchst keine teuren Programme und keine Vorkenntnisse – mit etwas Einarbeitung und den richtigen Werkzeugen kannst du professionelle Ergebnisse erzielen. Die Selbstplanung hilft dir, ein Gefühl für Räume, Proportionen und Funktionalität zu entwickeln, spart Kosten in der Anfangsphase und gibt dir Sicherheit bei Gesprächen mit Architekten und Baupartnern.
Wichtig ist, dass du systematisch vorgehst, typische Fehler vermeidest und die rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick behältst. Ein selbst gezeichneter Grundriss ist ein hervorragender Ausgangspunkt, ersetzt aber nicht die professionelle Planung durch Fachleute. Nutze die kostenlosen Tools für die Konzeptphase, für das Durchspielen verschiedener Varianten und für die Visualisierung deiner Wohnträume – aber ziehe rechtzeitig Experten hinzu, wenn es um die konkrete Bauplanung geht.
Mit den in diesem Artikel vorgestellten Tools und Tipps bist du bestens gerüstet, um deinen ersten Grundriss zu erstellen. Ob Einfamilienhaus, Bungalow oder Doppelhaushälfte – die Grundprinzipien bleiben gleich. Nimm dir Zeit für die Planung, beziehe deine Familie ein und scheue dich nicht, mehrere Entwürfe zu erstellen. Dein zukünftiges Zuhause wird es dir danken. Und wenn du zusätzliche Inspiration suchst oder tiefer in spezielle Themen einsteigen möchtest, findest du in unserem Ratgeber viele weitere hilfreiche Artikel rund um Hausbau, Planung und Finanzierung.
Viel Erfolg bei deinem Bauprojekt – und viel Spaß beim Zeichnen deines perfekten Grundrisses!