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Elektrik erneuern – Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

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Die Elektrik erneuern Kosten variieren je nach Umfang der Sanierung. Bei einer vollständigen Erneuerung im Einfamilienhaus rechnen Sie mit 80-130 € pro m². Faktoren wie Gebäudegröße, Verkabelungsart und regionale Preise beeinflussen die Gesamtkosten. Erfahren Sie, welche Ausgaben für Elektroinstallation, Material und Arbeitsaufwand entstehen und wie Sie beim Elektrik-Update sparen können.

In diesem Ratgeber

Die Elektrik in einem Haus ist das Herzstück der modernen Wohninfrastruktur. Doch mit den Jahren entsprechen viele Elektroinstallationen nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards oder den gestiegenen Anforderungen unserer elektrifizierten Welt. Wenn Sie Ihre Elektrik erneuern möchten, stehen Sie vor einer wichtigen Investition, die nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch den Wohnkomfort steigert und den Immobilienwert verbessert. Die Kosten für eine solche Erneuerung variieren erheblich und hängen von zahlreichen Faktoren ab – von der Größe des Objekts über den Umfang der Arbeiten bis hin zur Wahl der Materialien und Technologien.

In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die Elektrik erneuern Kosten, welche Faktoren die Preisgestaltung beeinflussen und wie Sie bei diesem wichtigen Projekt clever kalkulieren und gleichzeitig Qualität sicherstellen. Ob Sie ein älteres Haus modernisieren, eine Eigentumswohnung renovieren oder im Rahmen eines Anbau am haus die Elektrik anpassen müssen – eine fundierte Kostenplanung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Warum die Elektrik erneuern? Gründe und Notwendigkeit

Die Erneuerung der Elektrik ist keine Maßnahme, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. In vielen Bestandsimmobilien, insbesondere in Häusern, die vor 1970 gebaut wurden, entspricht die elektrische Installation nicht mehr den heutigen Normen. Alte Leitungen, veraltete Sicherungen und fehlende Schutzmaßnahmen können ernsthafte Sicherheitsrisiken darstellen. Zudem reichen die elektrischen Kapazitäten älterer Installationen oft nicht mehr aus, um den heutigen Strombedarf von Haushalten mit zahlreichen Elektrogeräten, Computern, Klimaanlagen und zunehmend auch Wallboxen für Elektrofahrzeuge zu decken.

Ein weiterer wichtiger Grund ist die Einhaltung der aktuellen DIN-VDE-Normen. Die din vde 0100 teil 600 legt beispielsweise fest, wie elektrische Anlagen geprüft werden müssen. Veraltete Installationen erfüllen diese Standards häufig nicht mehr, was nicht nur ein Sicherheitsrisiko darstellt, sondern auch Probleme bei Versicherungsschäden verursachen kann. Versicherungen können Leistungen verweigern, wenn nachgewiesen wird, dass ein Schaden durch eine nicht normgerechte Elektroinstallation verursacht wurde.

Typische Anzeichen für eine notwendige Erneuerung

Es gibt mehrere Warnsignale, die darauf hindeuten, dass Ihre Elektrik dringend erneuert werden sollte. Dazu gehören häufiges Auslösen von Sicherungen, flackerndes Licht, Schmorgeruch aus Steckdosen oder Schaltern, veraltete Sicherungskästen mit Schraubsicherungen statt modernen Fehlerstromschutzschaltern (FI-Schutzschalter) und sichtbar beschädigte Kabel oder Steckdosen. Auch wenn Sie beim Berühren von Metallteilen an Elektrogeräten ein Kribbeln spüren, ist höchste Vorsicht geboten – dies kann auf gefährliche Ableitströme hinweisen.

Bei älteren Gebäuden kommt hinzu, dass oft noch zweipolige Steckdosen ohne Schutzkontakt vorhanden sind, was ein erhebliches Sicherheitsdefizit darstellt. Moderne Elektrogeräte benötigen den Schutzleiter zur sicheren Funktion. Zudem fehlt in alten Installationen häufig der FI-Schutzschalter, der lebensrettend sein kann, indem er bei Fehlerströmen innerhalb von Millisekunden abschaltet und so vor tödlichen Stromschlägen schützt.

Elektrik erneuern Kosten: Die wichtigsten Kostenfaktoren im Überblick

Die Elektrik erneuern Kosten können stark variieren und hängen von zahlreichen Faktoren ab. Grundsätzlich müssen Sie bei einer Kompletterneuerung der Elektrik in einem Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von 120 bis 150 Quadratmetern bedeutet dies eine Gesamtinvestition von etwa 9.600 bis 22.500 Euro. Diese Spanne zeigt bereits, wie unterschiedlich die Kosten ausfallen können – abhängig von Ihren individuellen Gegebenheiten und Wünschen.

Die Hauptkostenfaktoren lassen sich in mehrere Kategorien unterteilen: Material und Komponenten, Arbeitszeit und Fachkräfte, Umfang der Arbeiten sowie zusätzliche Leistungen wie Stemmarbeiten und Sanierung. Bei der Materialauswahl haben Sie die Wahl zwischen Standard-, Mittelklasse- und Premium-Komponenten. Ein einfacher Lichtschalter kostet zwischen 2 und 10 Euro, während hochwertige Designschalter oder Smart-Home-Komponenten schnell 50 bis 200 Euro pro Schalter kosten können.

Kostenaufstellung nach Gewerken und Arbeiten

Die Arbeitskosten für Elektrofachkräfte liegen in Deutschland typischerweise zwischen 40 und 80 Euro pro Stunde, wobei regional erhebliche Unterschiede bestehen. In Ballungsräumen und Großstädten sind die Stundensätze tendenziell höher als in ländlichen Gebieten. Für eine Kompletterneuerung der Elektrik sollten Sie mit einem Zeitaufwand von etwa 80 bis 150 Stunden rechnen, was allein bei den Arbeitskosten 3.200 bis 12.000 Euro ausmachen kann.

Ein wesentlicher Kostenfaktor sind die Stemmarbeiten, wenn die neuen Leitungen unter Putz verlegt werden sollen. Das Aufschlitzen der Wände, das Verlegen der Kabel und das anschließende Verschließen und Verputzen kann bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus zusätzlich 2.000 bis 5.000 Euro kosten. Eine kostengünstigere Alternative ist die Aufputz-Installation, die jedoch optisch weniger ansprechend ist und sich hauptsächlich für Keller, Garagen oder Werkstätten eignet.

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Detaillierte Preisübersicht für einzelne Komponenten

Um die Elektrik erneuern Kosten besser einschätzen zu können, ist eine Aufschlüsselung der einzelnen Komponenten hilfreich. Ein moderner Sicherungskasten mit ausreichend Platz für alle erforderlichen Sicherungsautomaten und FI-Schutzschalter kostet zwischen 200 und 800 Euro, abhängig von der Größe und Ausstattung. FI-Schutzschalter schlagen mit 30 bis 100 Euro pro Stück zu Buche, während Leitungsschutzschalter zwischen 5 und 20 Euro kosten.

Für Steckdosen und Schalter sollten Sie pro Stück mit 10 bis 50 Euro für Standardausführungen rechnen, während hochwertige Serien mit Designanspruch 50 bis 200 Euro kosten können. Die Kabel und Leitungen selbst sind verhältnismäßig günstig: NYM-J-Kabel für die Installation unter Putz kostet etwa 1 bis 3 Euro pro Meter. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus werden jedoch mehrere hundert Meter Kabel benötigt, was sich summiert.

Wenn Sie im Zuge der Elektrikerneuerung auch moderne Technologien integrieren möchten, kommen weitere Kosten hinzu. Eine isolationsmessung zur Überprüfung der Installation kostet etwa 150 bis 300 Euro und sollte nach jeder größeren Elektroarbeit durchgeführt werden. Smart-Home-Systeme können die Kosten erheblich erhöhen: Ein umfassendes System mit intelligenter Lichtsteuerung, Heizungsregelung und Sicherheitstechnik kann zusätzlich 3.000 bis 10.000 Euro kosten.

Kosten nach Raumgröße und Objekttyp

Die Elektrik erneuern Kosten unterscheiden sich deutlich je nach Größe und Art der Immobilie. Ein kleines Apartment mit 50 Quadratmetern lässt sich naturgemäß günstiger sanieren als ein großzügiges Einfamilienhaus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche. Auch die Anzahl der Räume, die Deckenhöhe und die Komplexität der gewünschten Installation spielen eine entscheidende Rolle bei der Kostenberechnung.

Für eine 2-Zimmer-Wohnung mit etwa 50 bis 60 Quadratmetern müssen Sie mit Kosten von 4.000 bis 7.500 Euro rechnen. Bei einer 3-Zimmer-Wohnung mit 80 bis 90 Quadratmetern steigen die Kosten auf 6.400 bis 13.500 Euro. Ein Einfamilienhaus mit 120 bis 150 Quadratmetern schlägt mit 9.600 bis 22.500 Euro zu Buche, während bei einem großen Haus mit 200 Quadratmetern oder mehr Kosten von 16.000 bis 30.000 Euro oder höher anfallen können.

Besonderheiten bei verschiedenen Gebäudetypen

Bei Altbauten kommen oft zusätzliche Herausforderungen hinzu, die die Kosten in die Höhe treiben können. Sehr dicke Wände, historische Bausubstanz, die geschont werden muss, oder denkmalgeschützte Gebäude erfordern besondere Sorgfalt und oftmals auch spezialisierte Fachkräfte. Die Stemmarbeiten sind in Altbauten aufwendiger, und manchmal müssen kreative Lösungen gefunden werden, um Leitungen zu verlegen, ohne die Bausubstanz zu stark zu beschädigen.

Bei Neubauten oder im Rahmen eines umfassenden Hausbau-Projekts ist die Elektroinstallation hingegen deutlich einfacher und kostengünstiger, da die Leitungen bereits während des Rohbaus verlegt werden können, bevor die Wände verputzt werden. Hier liegen die Kosten typischerweise am unteren Ende der Preisspanne. Wenn Sie ein Fertighaus planen, ist die Elektrik oft bereits im Paketpreis enthalten, wobei Sonderwünsche gesondert berechnet werden.

Mehrfamilienhäuser erfordern einen höheren Planungsaufwand, da für jede Wohneinheit ein separater Zähler und eigene Sicherungen benötigt werden. Die Hauptverteilung und die Zähleranlagen müssen entsprechend dimensioniert sein. Pro Wohneinheit sollten Sie mit ähnlichen Kosten wie bei einzelnen Wohnungen rechnen, zuzüglich der Kosten für die gemeinsame Infrastruktur wie Hausanschluss, Hauptverteilung und eventuell Gemeinschaftsbereiche wie Treppenhäuser und Keller.

Teilsanierung oder Kompletterneuerung: Was ist sinnvoll?

Nicht immer ist eine vollständige Erneuerung der Elektrik notwendig. In vielen Fällen kann auch eine Teilsanierung ausreichend sein, bei der nur besonders kritische Bereiche erneuert oder ergänzt werden. Diese Entscheidung hat erhebliche Auswirkungen auf die Elektrik erneuern Kosten und sollte gemeinsam mit einem Elektrofachbetrieb getroffen werden, der den Zustand Ihrer Installation professionell bewerten kann.

Eine Teilsanierung bietet sich an, wenn die Grundinstallation noch in Ordnung ist, aber bestimmte Komponenten veraltet oder defekt sind. Typische Maßnahmen bei einer Teilsanierung sind der Austausch des Sicherungskastens, die Nachrüstung von FI-Schutzschaltern, die Erweiterung der Anzahl von Steckdosen und Lichtauslässen oder die Modernisierung in einzelnen Räumen wie Küche oder Bad, wo besondere Sicherheitsanforderungen gelten.

Kosten für typische Teilsanierungsmaßnahmen

Der Austausch eines veralteten Sicherungskastens gegen einen modernen Verteilerkasten mit ausreichend Platz für alle notwendigen Schutzeinrichtungen kostet zwischen 800 und 2.000 Euro, inklusive Material und Montage. Die Nachrüstung von FI-Schutzschaltern in eine bestehende Installation schlägt mit 150 bis 400 Euro pro Schutzschalter zu Buche, abhängig vom Aufwand und der Anzahl der abzusichernden Stromkreise.

Das Setzen zusätzlicher Steckdosen kostet je nach Aufwand zwischen 80 und 200 Euro pro Steckdose. Muss dafür die Wand aufgestemmt und neu verputzt werden, können zusätzlich 50 bis 100 Euro pro Steckdose anfallen. Die Installation von Netzwerkanschlüssen (LAN) oder TV-Anschlüssen kostet ähnlich viel wie zusätzliche Steckdosen, da der Arbeitsaufwand vergleichbar ist.

Eine komplette Badsanierung mit Erneuerung der Elektrik im Feuchtraum kostet etwa 2.000 bis 5.000 Euro, abhängig von der Größe des Bades und der gewünschten Ausstattung. Badezimmer unterliegen besonderen Sicherheitsvorschriften, die in der DIN VDE 0100 Teil 701 geregelt sind. Es müssen Schutzbereiche beachtet und entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden, was die Installation aufwendiger macht.

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Wann ist eine Kompletterneuerung unumgänglich?

Eine vollständige Erneuerung der Elektrik ist notwendig, wenn die Installation älter als 40 Jahre ist, noch Aluminiumleitungen verbaut sind (die als Brandrisiko gelten), die Leitungsquerschnitte für heutige Anforderungen nicht ausreichen, kein Schutzleiter vorhanden ist oder wenn Sie ohnehin eine umfassende Sanierung planen. Auch wenn Sie planen, im Zuge der Renovierung auf moderne Smart-Home-Technologien umzusteigen, ist oft eine Kompletterneuerung sinnvoller als das nachträgliche Aufrüsten einer alten Installation.

Der Vorteil einer Komplettlösung liegt darin, dass Sie ein einheitliches, zukunftssicheres System erhalten, das den aktuellen Normen entspricht und für die nächsten Jahrzehnte Ihre Anforderungen erfüllen wird. Zudem ist es wirtschaftlicher, alle Arbeiten in einem Zug durchzuführen, statt über Jahre immer wieder kleinere Maßnahmen vorzunehmen. Die Stemmarbeiten, Verputzarbeiten und Malerarbeiten müssen nur einmal durchgeführt werden, was letztlich Kosten spart.

Bei der Planung einer Kompletterneuerung sollten Sie auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigen. Wenn Sie beispielsweise in absehbarer Zeit ein Elektrofahrzeug anschaffen möchten, sollte bereits jetzt ein entsprechend dimensionierter Stromkreis und gegebenenfalls ein Starkstromanschluss für die Wallbox eingeplant werden. Auch die Vorbereitung für eine spätere Photovoltaikanlage oder einen Batteriespeicher kann sinnvoll sein, selbst wenn die Installation dieser Systeme erst später erfolgt.

Zusätzliche Kosten und versteckte Ausgaben

Bei der Kalkulation der Elektrik erneuern Kosten werden häufig zusätzliche Ausgaben übersehen, die das Budget erheblich belasten können. Zu den offensichtlichen Kosten für Material und Arbeitszeit kommen oft weitere Posten hinzu, die Sie bei Ihrer Planung unbedingt berücksichtigen sollten.

Zunächst fallen vor Beginn der eigentlichen Elektroarbeiten oft Planungskosten an. Eine professionelle Elektroplanung durch einen Fachbetrieb oder einen Elektroingenieur kostet zwischen 500 und 2.000 Euro, je nach Umfang des Projekts. Diese Investition lohnt sich jedoch, da eine durchdachte Planung spätere Änderungen und damit verbundene Mehrkosten vermeidet. Die Planung umfasst die Festlegung der Anzahl und Position von Steckdosen und Schaltern, die Dimensionierung der Leitungen, die Auswahl der Sicherungsautomaten und die Erstellung eines Schaltplans.

Nebenarbeiten und Folgekosten

Die Stemmarbeiten und das anschließende Verputzen wurden bereits erwähnt, aber es kommen oft weitere Gewerke hinzu. Nach den Elektroarbeiten müssen die Wände meist neu gestrichen werden, was je nach Größe der Wohnfläche zusätzlich 1.000 bis 3.000 Euro kosten kann. Wenn Fliesen betroffen sind, etwa im Bad oder in der Küche, müssen diese ebenfalls erneuert werden, was die Kosten weiter erhöht.

Ein oft übersehener Posten ist die Entsorgung des alten Materials. Alte Kabel, Schalter, Sicherungskästen und Steckdosen müssen fachgerecht entsorgt werden. Die Entsorgungskosten belaufen sich typischerweise auf 200 bis 500 Euro, können aber bei größeren Projekten auch höher ausfallen. Besonders bei sehr alten Installationen kann es vorkommen, dass schadstoffbelastete Materialien vorhanden sind, die einer besonderen Entsorgung bedürfen.

Die Abnahme und Prüfung der neuen Installation durch eine Elektrofachkraft ist gesetzlich vorgeschrieben und kostet zusätzlich 150 bis 400 Euro. Diese Prüfung umfasst unter anderem die bereits erwähnte isolationsmessung, die Messung der Erdungswiderstände und die Funktionsprüfung aller Schutzeinrichtungen. Die Prüfungsergebnisse werden dokumentiert und sind wichtig für Versicherungen und bei einem späteren Verkauf der Immobilie.

Fördermöglichkeiten und Finanzierung

Die hohen Kosten für die Erneuerung der Elektrik können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die Ihnen helfen können, die Elektrik erneuern Kosten zu senken. Besonders wenn die Elektrikerneuerung im Rahmen einer energetischen Sanierung erfolgt oder Smart-Home-Technologien zur Energieeinsparung integriert werden, stehen Fördermittel zur Verfügung.

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Programme für die Sanierung von Wohngebäuden an. Zwar wird die reine Elektrikerneuerung nicht direkt gefördert, doch wenn sie Teil einer umfassenden energetischen Sanierung ist, können Sie von günstigen Krediten oder Zuschüssen profitieren. Das KfW-Programm 261 „Wohngebäude – Kredit“ bietet zinsgünstige Darlehen für die Sanierung zum Effizienzhaus. Hier können bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit beantragt werden, wobei ein Tilgungszuschuss von bis zu 45 Prozent möglich ist.

Eine Energieberatung Förderung kann ebenfalls interessant sein, da eine professionelle Energieberatung im Vorfeld einer Sanierung gefördert wird. Diese Beratung kann aufzeigen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wie die Elektrikerneuerung optimal mit anderen Sanierungsmaßnahmen kombiniert werden kann. Die Kosten für die Energieberatung werden mit bis zu 80 Prozent bezuschusst.

Steuerliche Absetzbarkeit und regionale Förderungen

Seit 2020 können energetische Sanierungsmaßnahmen an selbstgenutzten Immobilien steuerlich geltend gemacht werden. Über einen Zeitraum von drei Jahren können Sie 20 Prozent der Kosten, maximal 40.000 Euro, von der Steuerschuld abziehen. Dies gilt allerdings nur für Gebäude, die älter als zehn Jahre sind, und die Maßnahme muss von einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Die Elektrikerneuerung kann unter bestimmten Voraussetzungen als begünstigte Maßnahme gelten, insbesondere wenn sie im Zusammenhang mit der Installation von Smart-Home-Systemen zur Energieoptimierung steht.

Zusätzlich zu bundesweiten Förderprogrammen bieten viele Bundesländer, Kommunen und lokale Energieversorger eigene Förderprogramme an. Diese sind oft auf spezifische Maßnahmen zugeschnitten, etwa die Installation von Energiemanagementsystemen oder die Vorbereitung für Elektromobilität. Es lohnt sich, bei Ihrer Stadt oder Gemeinde sowie bei Ihrem Energieversorger nachzufragen, welche Fördermöglichkeiten verfügbar sind.

Wenn Sie die Kosten für die Elektrikerneuerung finanzieren müssen, kommen verschiedene Optionen in Betracht. Neben den bereits erwähnten KfW-Programmen bieten viele Hausbanken spezielle Modernisierungskredite an. Ein Baukredit Vergleich kann Ihnen helfen, das günstigste Angebot zu finden. Achten Sie dabei nicht nur auf den Zinssatz, sondern auch auf Sondertilgungsmöglichkeiten und flexible Rückzahlungsoptionen.

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Einsparpotenziale und Tipps zur Kostensenkung

Auch wenn die Elektrik erneuern Kosten erheblich sein können, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Ausgaben zu reduzieren, ohne dabei Kompromisse bei der Sicherheit oder Qualität einzugehen. Eine sorgfältige Planung und die richtigen Entscheidungen können Ihnen helfen, Tausende Euro zu sparen.

Zunächst sollten Sie mehrere Angebote von verschiedenen Elektrofachbetrieben einholen und vergleichen. Die Preisunterschiede können erheblich sein – Abweichungen von 20 bis 30 Prozent zwischen verschiedenen Anbietern sind keine Seltenheit. Achten Sie dabei aber nicht nur auf den Gesamtpreis, sondern auch auf die Leistungsbeschreibung. Was ist im Angebot enthalten? Sind alle notwendigen Arbeiten aufgeführt? Welche Materialien werden verwendet? Ein scheinbar günstiges Angebot kann sich als teuer erweisen, wenn wichtige Posten fehlen und später als Nachträge berechnet werden.

Ein weiteres Einsparpotenzial liegt in der Eigenleistung. Als Laie dürfen Sie zwar keine Arbeiten an der Elektroinstallation selbst durchführen – diese sind ausschließlich Elektrofachkräften vorbehalten – aber Sie können die Vor- und Nacharbeiten übernehmen. Das Stemmen der Schlitze, das Setzen von Unterputzdosen, das Verputzen nach der Kabelverlegung und die Malerarbeiten können Sie selbst erledigen oder durch günstigere Handwerker durchführen lassen. Dies kann die Gesamtkosten um 20 bis 40 Prozent reduzieren.

Die richtige Ausstattung wählen

Bei der Auswahl der Komponenten können Sie ebenfalls Kosten sparen, ohne auf Qualität zu verzichten. Es muss nicht immer die teuerste Designerserie sein. Viele Hersteller bieten qualitativ hochwertige Standardserien an, die funktional gleichwertig sind, aber deutlich günstiger. Die Ersparnis kann bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus 1.000 bis 3.000 Euro betragen, wenn Sie auf Premiumdesign verzichten.

Überlegen Sie genau, welche Smart-Home-Funktionen Sie wirklich benötigen. Ein vollausgestattetes System mit Steuerung von Licht, Heizung, Jalousien, Sicherheitstechnik und mehr kann sehr teuer werden. Oft ist es sinnvoller, zunächst mit grundlegenden Funktionen zu starten und das System später nach Bedarf zu erweitern. Viele moderne Systeme sind modular aufgebaut und lassen sich problemlos erweitern.

Die Kombination der Elektrikerneuerung mit anderen Sanierungsmaßnahmen ist nicht nur organisatorisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich. Wenn Sie ohnehin eine umfassende Renovierung planen, können die Stemmarbeiten, Verputz- und Malerarbeiten für alle Gewerke gemeinsam durchgeführt werden, was Kosten spart. Auch die Baustelleneinrichtung und die Entsorgungscontainer können gemeinsam genutzt werden.

Die richtige Planung: Schritt für Schritt zur neuen Elektrik

Eine erfolgreiche Elektrikerneuerung beginnt mit einer gründlichen Planung. Diese Phase ist entscheidend, um die Elektrik erneuern Kosten im Griff zu behalten und ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Planung – überstürzte Entscheidungen führen oft zu Mehrkosten und Kompromissen.

Der erste Schritt ist die Bestandsaufnahme und Analyse. Lassen Sie Ihre vorhandene Elektroinstallation von einem Fachbetrieb prüfen und bewerten. Diese Prüfung sollte den Zustand der Leitungen, des Sicherungskastens, der Steckdosen und Schalter sowie die Einhaltung der aktuellen Normen umfassen. Auf Basis dieser Analyse kann der Elektrofachbetrieb Empfehlungen aussprechen, welche Maßnahmen notwendig oder sinnvoll sind.

Im zweiten Schritt definieren Sie Ihre Anforderungen und Wünsche. Wie viele Steckdosen benötigen Sie in jedem Raum? Wo sollen Lichtauslässe installiert werden? Möchten Sie eine moderne Lichtsteuerung mit Dimmern? Planen Sie die Integration von Smart-Home-Technologien? Benötigen Sie Netzwerkanschlüsse in verschiedenen Räumen? Je genauer Sie Ihre Anforderungen definieren, desto präziser kann die Planung und Kostenkalkulation erfolgen.

Auswahl des richtigen Fachbetriebs

Die Wahl des richtigen Elektrofachbetriebs ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Achten Sie auf folgende Kriterien: Eingetragung in der Handwerksrolle, Referenzen und Erfahrungen mit ähnlichen Projekten, umfassende Beratung und detaillierte Angebote, transparente Preisgestaltung sowie Garantie- und Gewährleistungsregelungen. Ein seriöser Betrieb wird sich Zeit für eine ausführliche Beratung nehmen, Ihre Fragen beantworten und verschiedene Lösungsansätze aufzeigen.

Holen Sie mindestens drei Angebote ein und vergleichen Sie diese sorgfältig. Ein detailliertes Angebot sollte folgende Punkte enthalten: genaue Beschreibung aller durchzuführenden Arbeiten, Auflistung der zu verwendenden Materialien mit Mengenangaben, Aufschlüsselung der Arbeitszeit nach Tätigkeiten, Angabe des Stundensatzes, Gesamtpreis inklusive Mehrwertsteuer sowie Zahlungsmodalitäten und Fristen für die Fertigstellung.

Achten Sie darauf, dass alle Leistungen klar definiert sind. Sind die Stemmarbeiten enthalten? Wer übernimmt das Verputzen und Streichen? Ist die Entsorgung des Altmaterials im Preis inbegriffen? Ist die Abnahmeprüfung Teil des Angebots? Unklare Leistungsbeschreibungen führen häufig zu Missverständnissen und Nachforderungen.

Fazit: Eine Investition in Sicherheit und Zukunft

Die Erneuerung der Elektrik ist eine bedeutende Investition, die gut geplant und kalkuliert sein will. Die Elektrik erneuern Kosten können je nach Umfang zwischen wenigen Tausend und mehreren Zehntausend Euro liegen. Doch diese Investition zahlt sich mehrfach aus: Sie erhöhen die Sicherheit für sich und Ihre Familie, steigern den Wohnkomfort, sparen langfristig Energiekosten durch moderne Technologien und erhöhen den Wert Ihrer Immobilie.

Eine veraltete Elektroinstallation ist nicht nur unbequem und funktional eingeschränkt, sondern kann ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen. Brände durch Kurzschlüsse oder Kabelüberlastung sind keine Seltenheit, und auch die Gefahr tödlicher Stromschläge ist bei fehlenden Schutzmaßnahmen real. Die Kosten für eine Elektrikerneuerung sollten daher nicht als reine Ausgabe betrachtet werden, sondern als wichtige Investition in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit Ihrer Immobilie.

Bei der Planung sollten Sie nicht nur die aktuellen Anforderungen berücksichtigen, sondern auch zukünftige Entwicklungen im Blick haben. Die Elektromobilität, zunehmende Digitalisierung und Smart-Home-Technologien werden die Anforderungen an die Elektroinstallation weiter steigen lassen. Eine vorausschauende Planung mit ausreichenden Reserven bei den Leitungsquerschnitten und im Sicherungskasten zahlt sich langfristig aus und vermeidet kostspielige Nachrüstungen.

Mit einer sorgfältigen Planung, dem Vergleich mehrerer Angebote, der Nutzung von Fördermöglichkeiten und gezielten Eigenleistungen bei den Nebenarbeiten lassen sich die Kosten optimieren, ohne bei Qualität und Sicherheit Abstriche zu machen. Nehmen Sie sich die Zeit für eine gründliche Vorbereitung, wählen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb und Sie werden viele Jahre Freude an Ihrer modernen, sicheren Elektroinstallation haben.

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